Die vergebenen Zertifikate haben eine entsprechende Gültigkeitsdauer analog zur Gültigkeit der Kriterien. Werden die Kriterien revidiert, müssen die zertifizierten Unternehmen einen Neuantrag stellen, um ein aktuelles Zertifikat zu erhalten. In der Regel wird ein Übergangszeitraum von einem Jahr eingeräumt. Für bereits produzierte Produkten, die noch im Lager liegen (z.B.), gelten besondere Regeln.

Das EU Ecolabel ist das offizielle Umweltzeichen der Europäischen Union, das 1992 von der Europäischen Kommission eingeführt wurde. Es zeichnet Produkte und Dienstleistungen aus, die in Deutschland und der EU deutlich geringere Umweltauswirkungen haben als vergleichbare Alternativen.

Bei allen produktbezogenen Kriterien müssen alle Kriterien der jeweiligen Produktgruppe erfüllt werden. Eine Ausnahme bilden die beiden dienstleistungsbezogenen Kriteriensets, d. h. EU Ecolabel für Beherbergungsbetriebe und EU Ecolabel für Reinigungsdienstleistungen. Hier gibt es jeweils neben verpflichtenden Kriterien auch optionale Kriterien, aus denen ausgewählt werden kann. Die EU Ecolabel-Kriterien umfassen Umweltfreundlichkeit, Ressourcenschonung, Chemikalienbeschränkungen, Langlebigkeit der Produkte sowie soziale und ethische Aspekte. Diese Anforderungen gehen weit über die gesetzlichen Vorgaben in Deutschland hinaus.

Aktuell gibt es 25 verschiedene Produktgruppen. Zertifiziert werden u. a. Wasch- und Reinigungsmittel, Textilien und Schuhe, Papierprodukte, Farben und Lacke sowie Beherbergungsbetriebe und Campingplätze. Ausgenommen sind Lebensmittel, Getränke, Arzneimittel und medizinische Geräte. Eine vollständige Übersicht der Vergabekriterien für alle Produkt- und Dienstleistungsgruppen finden Sie auf der Vergabekriterienseite.

Das Label ist ein vertrauenswürdiges Label und signalisiert Umweltbewusstsein, stärkt die Marktposition in Deutschland und der EU, erleichtert die nachhaltige Beschaffung und fördert das Vertrauen von Verbraucher*innen und Geschäftspartnern.

Das EU Ecolabel kann von Herstellern, Importeuren, Dienstleistern und Händlern beantragt werden – für Produkte und Dienstleistungen, die auf dem Markt der EU gegen Entgelt oder kostenlos angeboten werden. Der Antrag muss bei der zuständigen nationalen Stelle (Competent Body) des Mitgliedsstaats eingereicht werden, in dem das Produkt hergestellt, erstmals vermarktet oder aus einem Drittland eingeführt wurde. Wird ein Produkt in mehreren Mitgliedsstaaten hergestellt oder importiert, kann der Antragsteller entscheiden, an welchen Mitgliedsstaat er sich wendet. In Deutschland ist dies die RAL gGmbH.

Die Dauer hängt von der Produktkategorie und der Vollständigkeit der eingereichten Unterlagen ab, in der Regel mehrere Wochen bis Monate.

Anträge werden über die nationalen Kontaktstellen gestellt: In Deutschland ist das die RAL gGmbH. Die Unterlagen werden geprüft, und nach erfolgreicher Bewertung werden mit der RAL gGmbH Zeichennutzungsverträge abgeschlossen.

Die Vergabekriterien werden ca. alle vier Jahre auf ihre Aktualität hin überprüft, um den technischen Fortschritt und neue wissenschaftliche Erkenntnisse zu berücksichtigen. Basierend darauf wird entschieden, ob eine Revision der Vergabekriterien notwendig ist oder nicht.

Detaillierte Informationen, Antragsformulare und Beratung finden Sie auf unserer Website.